Gepäckträger Ragtime, Prototyp Eigenbau, rostfreier Stahl, hartgelötet | | mehr Bilder siehe unten |
| Nicht revolutionär, in der Summe seiner Eigenschaften aber leider nirgendwo sonst zu finden:
- Rostfreier Stahl
- Rohrenden passend rund gefräst, um eine elegante, materialarme und vom Kraftfluss her ideale Verbindung zu erreichen. Namhafte Marken, aber auch etliche Rahmenbauer begnügen sich damit, die Rohre einfach aneinanderzulegen und dann mit viel Lot oder Schweissdrahtzugabe zu verbinden.
- Gute Auflage oben für ein Zelt, eine Kiste o.ä.
- Grosszügige Ösen am Gepäckträgerfuss zum Abspannen der Gepäcktaschen. Nicht alle haben Plastiksysteme à la Ortlieb.
- Technisch schöne und optisch elegante Verbindung oben zum Rahmen: passend gebogene Streben werden mittels Madenschraube direkt im Gepäckträger fixiert.
- Lichtkabelführung innen im Träger.
- Gewindeösen für Schutzbleche. Die hinteren Streben sind dadurch verkürzt, verlaufen mit grösserem Winkel und sind entsprechend stabiler. Ein oberer Befestigungspunkt ist Gold wert; so können die zweiten Streben weggelassen werden. Speziell für Schutzbleche, welche bereits ab Werk darauf verzichten, ist dies sinnvoll - so neigen z.B. die Bleche von Curana wegen ihrer geringen Querbiegung und entsprechend kleiner Steifigkeit sonst zum Klappern.
Der Träger ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Eigenkostruktion:
- Das Konzept entstand in meinem Kopf, die CAD-Zeichnungen auf meinem Rechner.
- Ich habe passende nichtrostende Stahlrohre gesucht und in der Schweiz gefunden.
- Die Streben habe ich bei einem Kollegen auf der zimmergrossen Fräsmaschine konfektioniert.
- FĂĽr die gebogenen Rohre habe ich eine passende Handbiegezange beschafft.
- Die Fussplatten wurden im Auftrag gelasert und sind das einzige auswärts gefertigte Teil - die Laubsäge ist in rostfreiem 3mm Stahl etwas deplatziert, die Genauigkeit liesse auch zu wünschen übrig...
- Alle Teile wurden entgratet, blank gemacht und entfettet.
- Die Teile wurden mit Blumendraht und anderen einfachen Mitteln zueinander positioniert, ein digitaler Winkelmesser war dabei auch hilfreich.
- Gelötet habe ich das Ganze mit Silberlot und einer einfachen Lötflamme aus dem Hobbybedarf. Das Gerät ähnelt einem gewöhnlichen Bunsenbrenner, erreicht aber höhere Temperaturen.
- Zu guter Letzt war viel Nacharbeit mit Feile und Schleiftuch nötig. Die mangelnde Routine und das gewählte Verfahren hinterliessen viel Flussmittel, Anlauffarben und z.T. auch Lot an Stellen wo es nicht gefragt war.
Die Zukunftsmusik:
- Ein solcher Träger würde möglicherweise ein paar Käufer finden, allerdings ist auch bei Fertigung in Kleinserie ein stolzer Preis zu erwarten - speziell wenn in der Schweiz gefertigt wird. Der Prototyp ist unbezahlbar, deshalb habe ich auch darauf verzichtet, mir einen Preis aus den Fingern zu saugen.
- Aus diesem Grund ist auch ein zweiter Prototyp in der Pipeline, mit folgenden Ă„nderungen zur Rationalisierung der Herstellung:
- Streben werden mittels Wasserstrahl oder Laser zugeschnitten. Das Ziel ist ein möglichst gratfreier Schnitt und keine Kühl-/Schneidmittelrückstände vom Fräsen. Das verkürzt die Nachbearbeitung der Einzelteile massiv.
- Der Träger soll TIG-geschweisst werden. Das ist anspruchsvoller, verkürzt aber wiederum die Vor- und Nachbearbeitung der Verbindungen. Flussmittel- und Lotrückstände fallen weg.
- Der Träger wird elektropoliert. Das führt zu einer gleichmässigen, glatten und glänzenden, chromreichen Oberfläche. Gleichzeitig wird die natürliche Passivierung beschleunigt und ein nachträgliches Anlaufen u.Ä. so weit als möglich verhindert.
- Zu guter Letzt habe ich für den zweiten Prototypen dünnwandigeres Rohr beschafft. Leichter ist am Velo immer besser. Ob die Festigkeit dann noch ausreicht, ist zu testen. Allenfalls muss die hintere, gewinkelte Abstützung nach unten dann gerade ausgeführt werden. Damit wäre die Auflage für die Taschen nicht mehr ganz so ideal, allerdings immer noch gut ausreichend.
| | Nicht an Lager |
| Artikel-Nr: 5005302 | | | | |
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